Christine Hübner und Jan Eichhorn veröffentlichten kürzlich neue wissenschaftliche Erkenntnisse zum Wählen mit 16 in einer Sonderausgabe des Fachmagazins “Parliamentary Affairs”. Beide Beiträge sind durch Open-Access-Vereinbarungen frei zugänglich.
Jan Eichhorn (mit Johannes Bergh, Institut für Sozialforschung Oslo) schreibt in Lowering the Voting Age to 16 in Practice: Processes and Outcomes Compared über strukturelle Faktoren, die in verschiedenen Ländern zu einer Wahlalterabsenkung geführt und daraus resultiert haben. Dabei unterscheidet er Top-Down Prozesse, die eher von Regierungen oder politischen Parteien gesteuert werden, wie z.B. in Kubo, Estland, oder Österreich, von Bottom-up Prozessen, die maßgeblich aus der Zivilgesellschaft angetrieben wurden, wie z.B. in Nicaragua, Brasilien oder Teilen der USA, und Auswirkungen auf das politische Handeln und die politischen Einstellungen junger Menschen.
Christine Hübner trägt mit How Young People in Scotland Experience the Right to Vote at 16: Evidence on ‘Votes-at-16’ in Scotland from Qualitative Work with Young People die erste längerfristige qualitative Analyse der Erfahrungen junger Menschen mit einem Wahlalter 16 bei. Aus ihrer langjährigen Arbeit mit Jugendlichen in Schottland schlussfolgert sie, dass das Wählen mit 16 zu gemischten — positiven wie negativen — Erfahrungen unter Jugendlichen führen kann. Dem neugewonnen Selbstvertrauen in das eigene politische Handeln stehen unter schottischen Jugendlichen dabei Frust über das fehlende Wahlrecht in gesamtbritischen Wahlen und Zweifel über diese ungleiche Behandlung gegenüber.
Ebenfalls in der Sonderausgabe enthalten sind Beiträge zur Debatte im Vereinigten Königreich (von Jon Tongue, Andy Mycock, Tom Loughran), zur öffentlichen Meinung rund um das Wahlalter (von Joe Greenwood und Raynee S. Gutting) und zu Möglichkeiten, Debatten um das Wahlalter in Sachen Kinder- und Jugendrechte weiterzudenken (von Benjamin Bowman).
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