Immer mehr Länder auf der ganzen Welt diskutieren über die Herabsetzung des Wahlalters, oft mit dem Ziel, dadurch sowohl die Wahlbeteiligung junger Menschen, deren Vertretung in Politik und Gesellschaft als auch die Gerechtigkeit zwischen den Generationen zu verbessern. Obwohl empirische Belege aus Ländern mit dem Wahlalter 16 zeigen, dass die Einbeziehung jüngerer Wähler:innen in die Wählerschaft unter bestimmten Umständen zu positiven Ergebnissen führen kann, ist es gleichzeitig klar, dass eine Änderung des Wahlrechts junger Menschen allein nicht ausreichend dafür ist, um mehr Beteiligung und eine bessere Repräsentanz von jungen Menschen zu erreichen.
Ob und in welchem Ausmaß eine Reform des Wahlalters positive Auswirkungen auf die Vertretung junger Menschen in der Gesellschaft ausüben kann, hängt weitestgehend von deren Umsetzung ab. Konkret davon, wie für eine Senkung des Wahlalters geworben und wie sie bei Wahlen eingeführt wird. Um Aktivist:innen und politische Entscheidungsträger:innen dabei zu beraten, wie sie die Möglichkeiten, die das Wahlalter 16 bietet, am besten nutzen können, enthält dieser Bericht Empfehlungen dazu, (1) wie es Kampagnen für das Wahlalter 16 gelingen kann, das Thema auf die politische Tagesordnung zu setzen, und (2) gute und schlechte Praktiken zur Mobilisierung junger Erstwähler:innen bei der Einführung des Wahlalters 16.