Obwohl der Begriff “offene Gesellschaft” in Frankre­ich wenig Bedeu­tung hat, wer­den die Kern­prinzip­i­en ein­er offe­nen Gesellschaft durch das nationale Mot­to Frankre­ichs “Frei­heit, Gle­ich­heit und Brüder­lichkeit” (lib­erté, égal­ité, fra­ter­nité) verkör­pert. In ihrer Studie im Rah­men des Pro­jek­ts ‘Voic­es on Val­ues’ zeigen Cather­ine Fieschi, Paul Gau­dric und Paul Lagneau-Ymon­et, dass Men­schen in Frankre­ich Werte wie die Mei­n­ungs­frei­heit sowie die Rechtsstaatlichkeit über­wiegend unter­stützen, während Prinzip­i­en, die sich speziell mit der Offen­heit der Gesellschaft gegenüber Migrant*innen befassen, weniger Unter­stützung finden.

Um den unter­schiedlichen Stel­len­wert von Werten der offe­nen Gesellschaft zu erk­lären, disku­tieren die Autoren zwei The­men: Strafver­fol­gung und Migra­tion. Zum einen beobachteten sie die Bere­itschaft der Fran­zosen, stren­gere Sicher­heits­maß­nah­men zu akzep­tieren, auch wenn dies Kom­pro­misse bei den Grun­drecht­en nach sich zieht. Zum anderen beste­ht im Bere­ich Migra­tion die Forderung, dass die Regierung nicht mehr tue als “Migrant*innen aufzunehmen”.

Aus­ge­hend von ihren Expert*inneninterviews disku­tieren die Autoren Ini­tia­tiv­en zur Förderung ein­er offe­nen Gesellschaft in Frankre­ich und argu­men­tieren ein­dringlich, warum die Werte der offe­nen Gesellschaft in Frankre­ich auf ver­fas­sungsrechtlich­er Ebene ver­ankert sein soll­ten. Sie geben so einen wertvollen Impuls für die Förderung ein­er offe­nen Gesellschaft in Frankre­ich und ganz Europa.

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